News

Hebammenschule zu Gast im Simulationszentrum Mittelhessen

Zum zweiten Mal trainierten die Schülerinnen der Hebammenschule des Universitätsklinikums Marburg direkt im Vorfeld ihrer Abschlussprüfungen im Simulationszentrum Mittelhessen. An zwei Tagen absolvierten die 24 Schülerinnen im dritten Ausbildungsjahr ein Rundum-Praxis-Trainingsprogramm. In verschiedenen Rollen (Hebamme, Schülerin, Ärztin) erlebten sie in authentischer Umgebung vor allem Notfallsituationen, die in Schwangerschaft und unter der Geburt entstehen können, und übten den selbstständigen Umgang damit.

„Wir hatten schon in unserem ersten Kooperationstraining mit dem Simulationszentrum sehr gute Erfahrungen gemacht. Der Hebammenberuf ist ein sehr stark praxisorientierter Beruf, in dem man sofort handlungsfähig sein muss, besonders natürlich in den selten vorkommenden Notfällen“, erklärte Yvonne Stephan, Leiterin der Hebammenschule an der Elisabeth-von-Thüringen-Akademie für Gesundheitsberufe des Universitätsklinikums Marburg. Für die ohnehin praxisorientierte Ausbildung kam die Möglichkeit des Übens in einem authentischen Szenario als Erweiterung des vielseitigen Lernangebotes bei den Hebammenschülerinnen sehr gut an. Sie konnten die Notfälle erleben und eigenständig Notfallmaßnahmen einleiten. „Für uns als Schülerinnen eine sehr gute Prüfungsvorbereitung“, erklärte eine der Schülerinnen. Das Modell kommunizierte sogar direkt mit den Schülerinnen, die so die hier erlernten Handlungsmöglichkeiten realitätsnah  üben konnten.

Das jeweilige Übungsszenario wurde durch Lehrerin Ute Perthel vorgestellt, eines war beispielsweise Uterusruptur und Blutungen in der Nachgeburtsperiode. Die Simulation sowie das Agieren der jeweiligen Übenden konnten die Mitschülerinnen in einem Nebenraum per Video beobachten. Im Anschluss an die praktische Übung besprach Ute Perthel, selbst zuvor langjährige Hebamme im Uniklinikum, den Ablauf mit den Akteurinnen sowie den Mitschülerinnen. „Es ist eine Sache die Abläufe in einer Notsituation zu kennen, aber doch eine andere die Verantwortung hierfür tatsächlich zu spüren und unter diesem Druck zu arbeiten. Das war eine wichtige und gute Erfahrung für die Hebammenschülerinnen.“ erklärte Perthel.

In Deutschland ist es der Hebamme vorbehalten, selbstständig Geburtshilfe zu leisten. Hierfür werden die Hebammenschülerinnen an der Hebammenschule in Marburg in einer qualitativ hochwertigen Ausbildung mit einem hohen Praxisanteil sehr gut vorbereitet. Die Kooperation mit dem Simulationszentrum Mittelhessen besteht seit 2017 und wurde in diesem Jahr das zweite Mal für die Hebammenschülerinnen kurz vor der Praxisprüfung durchgeführt.

Die Hebammenausbildung startet jeweils zum 1. Mai eines Jahres am Universitätsklinikum Marburg. Der Bewerbungszeitraum für das kommende Ausbildungsjahr endet am 31. Januar 2019.